25.05.2021 Fingerübungen

Muss eine Künstlerin üben ?

Ja, ständig. Oder arbeitet jeder nur immer an einem „Werk“. Wer sich für Malerei, Graphik, Farben, Papiere, Leinwände, Tuschen kurz für alles, was bildnerisch zu einem Seherlebnis auf einer Fläche verarbeitet werden kann, interessiert, wird täglich mit seinen Augen beschäftigt sein. Ebenso wird irgendetwas produziert, weil das künstlerische Tun ein kontinuierliches Tun ohne Anfang und ohne Ende ist.

Innerhalb dieses Kontinuums gibt es Werke, in denen Erfahrungen, Techniken, Erlebnisse gipfeln. Genauso gibt es das tägliche Arbeiten wie in einem Sudelbuch, in dem erst einmal gesammelt wird, bis daraus etwas anderes wird.

Sudelbücher werden die umfangreichen persönlichen Notizhefte und -bücher genannt, die der Mathematiker und Physiker Georg Christoph Lichtenberg (1742–1799) hinterließ.

Der Autor führte solche Hefte mit aphoristischen Einfällen und naturwissenschaftlichen Kurznotizen seit seiner Studentenzeit an der Georg-August-Universität Göttingen mit regelmäßigen Einträgen über mehr als 30 Jahre hin, von 1764 an bis zu seinem Tod. Vom geschätzten ursprünglichen Bestand der Handschriften bei Lichtenbergs Tod blieben etwa 2/3 erhalten,[1] insgesamt etwa „anderthalb Tausend Druckseiten […,] 10000 Notizen“.[2]

Quelle: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Sudelbücher

Notizen, Sudelbücher, Fingerübungen – Arbeitsspuren aus dem Alltag, die allesamt im Archiv landen

Abendliche Fingerübung auf A 3 – Tuschestift auf Karton

25.05.2021