Im letzten Beitrag habe ich graphische Arbeiten mit Tusche-Spur aus dem Jahr 2018 gezeigt. Den Tusche-Marker mit 60 mm Filzaufsatz habe ich im Materialschrank gefunden und sofort steht der Impuls im Raum: Kannst du 2024 mit einer Tusche-Spur auch improvisieren ? Was verändert sich, wenn du heute mit dem 60 mm Filz arbeitest ?








Die Bilder sind mit dem 60 mm Tusche Marker, einem Tuschestift Spitze 1,5 mm auf Karton im Format DIN A3 gefertigt.
Innerhalb zweier Abende ist die Serie aus der Bewegungsspur mit daran anknüpfender Figuration entstanden, durch Drehen und Wenden der Tusche-Spur wird die eingeschriebene Figuration sofort umkehrbar gedacht. Hohe Konzentration ist in der Ausführung notwendig, eine Korrektur ist unmöglich.
Einmal ausgeführte Tusche-Spur, einmal eingezeichnete Figuration !


Letztlich geht es nicht um den Beweis, dass ich auch 2024 mit einer Tusche-Spur improvisieren kann, sondern es ist ein Wiederaufgreifen einer Methode, die im Jahr 2018 erprobt wurde. Anknüpfend an Schwarz-weiß ist eine Tusche-Spur wie in der Kalligraphie eine eigene Setzung, die nicht unbedingt einer Ergänzung bedarf. Meine Bilder sind nie informell, sondern immer mit Ansätzen zur Figuration, wobei auch die Figuration improvisierend erfunden wird. Das Naturvorbild ist sehr entfernt – eher vom Comic beeinflusst – zu erkennen.
Die Tusche-Spur Serie empfinde ich als Weiterentwicklung, weil die Zeichnungen umkehrbar sind. Im Jahr 2018 sind die Zeichnungen kraftvoll schwarz-weiß, die Figuration ist eingepasst – fini. Im Jahr 2024 sind die Zeichnungen offener, die Betrachtenden dürfen sehen und entscheiden.

24.10.2024 Gu