28.03.2024 Wolkenwesen lilablau nehmen alles nicht genau

Meine Experimente mit Farbe als Ausgangsmaterial habe ich auf Canvas Board probiert, weil diese feste Unterlage mehr Widerstand beim Bearbeiten bietet.

Leinwand gibt zu sehr nach und lässt sich nicht so gut in der Waagerechten bearbeiten.

Am Anfang war die Spur …

Acryl- und Gouache auf Cardboard / Canvas Board gekleckert und auch mit Pinsel vermalt. Ist das nun die Freiheit im Umgang mit dem Material Farbe ? Ist es die Befreiung der eigenen Fantasie, die Farbe auf der Fläche zu verteilen ? Ist es ein Herauslassen der blockierten künstlerischen Energie ?

Das sind für mich allesamt ideologische Fragen, die von einem gestalterischen Ansatz jenseits der Improvisation ausgehen. Ich brauche keine Befreiung der Fantasie, keine therapeutischen Ansätze zur Befreiung von Energien, alles Unsinn!

Was ich brauche, um einen kreativen Prozess zu starten, ist ein schlichter Anfang. Dieser Anfang kann in Punkten, in Kritzeln, in Farbspuren bestehen. Das Verteilen von Farbe auf einer Fläche ist der Anfang, damit Spuren entstehen. Dadurch ist die weiße Fläche nicht mehr weiß, sondern eine Setzung ist da, die zum Weitermachen auffordert.

Einmal begonnen, heißt nicht stoppen, sondern in den Prozess einsteigen bis ein Bild zuende ist.

entstanden am 27.07.2022 im Format 50 cm x 60 cm, Acrylfarben, Gouache, Tuschestifte

Gehe ich in die Tradition, die Kunstgeschichte kann ich z.B. den Surrealisten Wolfgang Paalen als Beispiel nennen. Seine Setzung auf der Leinwand ist die Fumage, die Spuren werden durch eine rußende Kerze auf der Leinwand zu Formen, die Wolfgang Paalen dann weiterformt.

stupeur hermine 1938 – Quelle: wikipedia Autor wikimedia commons – Quelle ebenso:https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Wolfgang_Paalen Austria-Forum
Les étranger 1937 Wolfgang Paalen

Die Rußspuren wurden in dem nebenstehenden . Gemälde zu einer fremdartigen Landschaft ausgearbeitet. Auf dem Horizont scheinen fremdartige längliche säulenartige Figurationen zu laufen. Vergrößert man die Abbildung oder schaut man sich das Gemälde im Original – aus der Nähe – an, sind deutlich die Rauchspuren zu erkennen.

Nun meine Ausgangsspuren werden nicht zu einer Landschaft, sondern kreisförmige Schwünge, die einen Rhythmus bilden, führen zu kopf- oder maskenartigen Gebilden.

Das Gemälde ist umkehrbar auf die andere Bildkante, die Figurationen sind um 180° wendbar.

Hier folgen Ausschnitte einzelner Figurationen, die von beiden Seiten zu betrachten sind.

Warum der lyrische Titel ? Ich weiß es nicht.

28.03.2024 Gu

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