Es war einmal eine Leinwand im Format 100 cm x 120 cm, die ich mit Spuren in blau bearbeitete. Ich wollte herausfinden, ob die Farbspuren, ergänzt zu Flächen, die Assoziationen zu einem Figurationsgeflecht frei setzen. Das ist das Ergebnis!
Das Durcharbeiten der Zufallsformen zu einer schlüssigen Gesamtkomposition dauert manchmal einen Tag, manchmal aber auch mehrere Tage oder Wochen. Das Entstandene wird betrachtet, es bleibt einfach stehen und erst nach einer längeren Betrachtungsphase wird die Leinwand wieder hervorgeholt und weiter bearbeitet.
Die entstandenen Figurationen erinnern mich an unterschiedliche Begegnungen in meinem Alltag. Es sind Erinnerungen an Menschen, denen ich nicht so gern begegnet bin. Sie waren in Gesprächen anstrengend oder einfach nur langweilig. Andere haben Impulse gegeben oder ich bin den Konfrontationen geschickt ausgewichen, weil mir Begegnungen manchmal lästig sind.
Doch auch positive lächelnde, aufmunternde Figurationen sind zu entdecken. Ist die weißlich-blaue Figur in der Mitte ein alter Ego ?
Die Figurationen türmen sich in der Bildmitte übereinander, eine kleine grünliche Figur an der linken Bildkante scheint amüsiert das Treiben zu beobachten. Dann auf der rechten Seite oben eine größere Figur, die etwas ruhiger wirkt.
In der Bildecke unten rechts findet sich eine Szene, zwei Figuren – aus rundlichen Farbflecken entstanden – scheinen abwärts zu stürzen. Eine abwärts gerichtete Form grünlich, die andere herunterzeigende Form hellblau, beide verbunden durch eine bogenförmige Klammer, die scheinbar Köpfe oder Körper umreißt.
Darunter eine mehr waagerechte Form in buntgrau, die die beiden oberen Formen aufhalten wird > „Zwei stürzen ins Rettungsboot!“
Entstanden ist das Gemälde im Sommer des Jahres 2022 aus Acrylfarben, Gouache und Tuschestiften auf einer Leinwand im Format 100 cm x 120 cm.
07.02.2024 Gu
