Man kann es drehen und wenden, wie man will. . . .
… ist eine Redewendung, die beinhaltet, dass man eine Angelegenheit von mehreren Seiten betrachten kann, aber es kommt immer etwas Ähnliches dabei heraus.
Oft wird die Redewendung benutzt, wenn man vor einer Entscheidung steht oder ein Problem lösen will.
Aber ein Bild drehen und von der anderen Bildkante aus betrachten ist ungewöhnlich, ist doch meist ein Motiv gezeichnet oder gemalt, das eine übliche Orientierung an einer Standlinie aufweist. Wende-Bilder, drehbare Bilder oder Umkehrbilder ergeben nach einer 180° Drehung etwas Neues. Eine Standlinie ist nicht eindeutig, sondern Horizont und Boden wechseln ihre Rolle. Dies ist wunderbar auf den Bildgeschichten von Gustave Verbeek zu beobachten. Er ist ein Meister in der Berücksichtigung der umkehrbaren Formen.
Umkehrbilder oder englisch Upside-Down haben eine Tradition, die sogar schon in der Antke nachweisbar ist. Was hat wohl die Griechen dazu gebracht, Doppelgesichter zu erfinden ? > Wendeköpfe – hellenistisch
Mehransichtigkeit kann die Betrachter in das Bild einbeziehen, die Wahrnehmung aktivieren. Jemand steht nicht vor einem Bild, sondern muss es drehen, um es ganz zu verstehen. Der Anstoß zum Handeln mit dem Bild ist mir wichtig.
Meine Zeichnungen und Malereien – z.B. zu Wendeköpfen – knüpfen an diesen Traditionen an, ohne naturnahe Vorbilder zu zitieren. In meinen Arbeiten verschmelzen Bildtraditionen des Comics, der Figuration aus der l’art brut und der Abstraktion des Informel.
Man kann es drehen und wenden, wie man ( der/ die Betrachtende ) es will.
2021-04-12


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