Gemälde von Asger Jorn können Impulse sein, etwas auszuprobieren oder darin Neues zu entdecken für die eigene Arbeit. Auch im Jahr 2025 sind die Gemälde aktuell, zeitlos anregend.
Das Gemälde „Pastorale honteux“ – verschämte Pastorale – aus dem Jahr 1952 löste den Versuch aus, einer der dargestellten Figurationen umzudrehen, also als Rotationsbild zu verstehen. Tatsächlich gelingt eine Umkehrung bei mehreren Figurationen, die Asger Jorn in seinen Gemälden improvisiert hat.
Doch noch einmal zum Titel, „Pastorale“ bedeutet in der Bildenden Kunst so viel wie eine idyllische ländliche Szene ( Wikipedia)
Das trifft auf die Kompostion von Asger Jorns Gemälde durchaus zu, denn in der oberen Bildhälfte ist ein nicht definierbares Tier, das schüchtern wirkt. Die Umgebung scheint Landschaft zu sein mit weiteren angedeuteten Figurationen. Der dänische Titel „Undselig hyrdescene“ – schüchterne Hirtenszene – passt da besser: link zum Statens Museum for Kunst – Kopenhagen



Diese oben eingefügte Zeichnung habe ich aus der Tierfiguration gemacht: ein Tier, ein Kopf – ein umkehrbares Bild. „Dreh doch einer den Asger Jorn um“ habe ich diese Version betitelt.

Ich denke nicht, dass es despektierlich oder zu wenig Respekt vor einem Vorbild ist, wenn ich ein Gemälde Jorns verwandele oder damit spiele. Ganz im Gegenteil ist es doch ein besonderer Wert, wenn ein Gemälde erneut ein Gemälde wird.


Die Farbigkeit sollte die Form unbedingt unterstützen und nicht durch Farbflächen noch einmal neu deuten, so ist es bei der gefundenen Unkehrform der zeichnerischen Arbeit geblieben.
Mir gefällt die neue auf den Kopf gestellte Form, die aus dem Tier entstanden ist, sehr gut: Es ist etwas Neues und zugleich muss ich an mein Vorbild, an Asger Jorn denken, mich an seine Malerei erinnern.
09.10.2025 Gu