15.01.2025 Einkugeln – Auskugeln

Zwischen den Zeichnungen aus dem letzten Jahr 2024 finde ich eine rund ausgeschnipselte Figuration.

Warum ich diese Zeichnung zerschnitten habe, was ich damit vorhatte, weiß ich nicht mehr. Aber so wie dieser Figurschnipsel jetzt aussieht, inspiriert er mich. Die Figuration erinnert mich an eine Schildkröte oder einen Igel, ein Tier, das sich in eine Kugel einzieht. Etwas, das sich zu einer kugelartigen Form verändert, obwohl Kugel als dreidimensionaler Begriff streng genommen falsch ist. Die zu zeichnende Figuration bildet eine Kreisform, die hervorgerufene Vorstellung ist die Kugel.

Tuschestift auf Zeichenkarton – der Schnipsel aus 2024 ist auf der rechten Seite

Mehrfach habe ich dieses Figur-Icon wiederholt, geübt, um zu verstehen, was das Runde bedeutet.

Entstanden ist schließlich eine Art Comic „Einkugeln – Auskugeln“ im Format 59 cm x 42 cm (DIN A2).

Die Bildfolge besteht aus zwölf Figur-Variationen, die das Thema „Einkugeln – Auskugeln“ zeigen.

Die Bildfolge ist senkrecht oder waagerecht als Veränderung der Figuration zu lesen, sozusagen als Bewegungsabfolge.

Die Zeichnung wird abgewandelt zu einer „eingekugelten“ eben kreisförmigen Figur und zu einer Figur, die „ausgekugelt“ offen daher geht.

Letztlich ist das Thema als Wechsel der Extreme zu verstehen und könnte noch weiter variiert werden. Zum Beispiel wäre es ein Experiment diese Extreme von offen zu geschlossen in einer Umkehrfiguration darzustellen.

Tuschestift auf Karton im Format 59 cm x 42 cm aus dem Januar 2025

Tatsächlich ist die Metapher des Sich-Einkugelns im Winter oder in unangenehmen Situationen sehr zutreffend, das Sich Öffnen oder Auskugeln ist doch eher selten.

Tuschestift auf Karton 29 cm x 29 cm

15.01.2025 Gu