08.08.2025 Schrift und Improvisation – Teil 2

Schrift als Bild bleibt noch ein Thema, an dem ich forsche und experimentiere. Zum einen ist es spannend spezifische Schlüsselwörter, Bedeutungsträger zu wählen, um daraus eine Zeichnung zu machen. Zum anderen reizt mich der Versuch auch Schrift-Bilder als Umkehrfiguration zu erfinden.

Kalligraphie-Pen mit schwarzer Tusche auf Karton im Format 21 cm x 23 cm

Im Zusammenhang mit dem Gemälde zu „Metamorphose“ habe ich den Schriftzug „Gestalt annehmen“ erprobt. Es entstehen zwei maskenartige Figurationen, die nur bedingt zur Rotation um 180° geeignet sind.

Aber das Wort „Geduld“ ist ebenso zweisilbig wie „Gestalt“ und kann in ähnlicher Figuration gezeichnet werden. Mir ist aufgefallen, dass eine Metamorphose auch etwas mit „Geduld“ zu tun hat. Dieses Wort habe ich in meinem Gemälde nicht verarbeitet und ich werde es auch nicht mehr einfügen.

Die entstehenden Figurationen aus „Gestalt“ und „Geduld“ sind umkehrbar.

Tusche auf Karton im Format 21 cm x 29 cm

Folgerichtig habe ich mit „Geduld“ weitere Schrift-Bilder gezeichnet. Diese sind immer um 180° zu wenden und können als Rotationsbild bezeichnet werden.

Tusche auf Karton im Format 21 cm x 22 cm

Noch eine weitere Zeichnung ist als Umkehrbild entstanden: „Geduld üben“

Tusche auf Karton im Format 21 cm x 22 cm
… gewendet um 180°

Die Figurationen orientieren sich im weitesten Sinne am Comic, weil so unterschiedliche Mimik entstehen kann. Der Zeichenprozess muss immer schnell und im einem Zug gehen, damit das Schrift-Bild gelingt. Wenn die entstandene Mimik nicht passt, d.h. keine Wendung ergibt, landet die Zeichnung im Papierkorb.

So geht Improvisation mit Übung und entstehendem akzeptablem Resultat Hand in Hand.

08.08.2025 Gu