Manches Ding will gut Weile haben, ist eine Redewendung in Deutschland. In Japan hat Kobayashi Issa ( 1763 – 1828 ) daraus einen wunderschönen Haiku gemacht:
Katatsumuri
soro soro nobore
fuji no yama
Kleine Schnecke, besteige den Berg Fuji, aber langsam , langsam
In Wikipedia finde ich folgende Bearbeitung:
かたつむり そろそろ登れ 富士の山
„Katatsumuri / sorosoro nobore / fuji no yama“
„Die kleine Schnecke / ganz langsam steigt sie hinauf / auf den Berg Fuji.“
Ein Haiku hat den Silben-Rhythmus 5 -7 – 5 : erste Zeile 5 Silben, zweite Zeile 7 Silben, dritte Zeile wieder 5 Silben. Deshalb gefällt mir die folgende Bearbeitung am besten:
Fünf Silben
Wein – berg – schnek – ke -lein
Sieben Silben
be – stei – ge den Berg – Fu – ji
Fünf Silben
doch – lang – sam – lang – sam
Weinbergschneckelein,
besteige den Berg Fuji,
doch langsam , langsam
Dieser Haiku erinnert mich an die vielen Weinbergschnecken am Nordborg See in Dänemark im Sommer 2024.
Kalligraphisch gefasst liest sich der Rhythmus aus dem Buchstaben o sehr schön.


Mir fiel auf, dass das Wort Fuji als Schnecke, passend zum Haiku gezeichnet, geschrieben werden kann.

Auch das Wort Katatsumuri ( Jap. für Schnecke) lässt sich visuell als Schnecke gestalten und schließlich habe ich versucht, das Besteigen des Berges in ein Schrift – Bild zu übersetzen.


An dieser Version hat mir nicht gefallen, dass das „yama“ unvermittelt in der Diagonalen nach oben verschwindet. Die Zeichnung hat so keinen Abschluss. Zudem ist die „Katatsumuri – Schnecke “ in der Schnecken-Körperform nicht so ganz gelungen. Eine Schneckenkörperform sollte die Buchstaben umfassen – dies geschieht durch den Buchstaben S – und nicht nur das Haus tragen.
Also nächste Version ….

Rein theoretisch besteht die Möglichkeit, dass auch eine Schnecke ans Ziel kommt.
Vielleicht im Jahr 2025 🙂
07.01.2025 Gu