19.04.2023 … wieder Fingerübungen

Abendliche Fingerübungen trainieren das Figurationsgedächtnis und halten das Reaktionsvermögen für Improvisationsprozesse frisch. Mich beschäftigen weiter die Figur-Grund-Beziehungen, die Anhäufung von Figurationen, das Sortieren und Nicht-Sortieren von Figurvorstellungen auf der Bildfläche.

Eine Reihe von Zeichnungen in Schwarz-weiß ist mit einem sogenannten Kalligraphie Pen entstanden. Diese Zeichenspitzen sind abgeflacht und werden für Kunstschriften oder Texte auf Plakaten verwendet. Die Linie wechselt von breit nach schmal, was beim Zeichnen von Figurationen zu anregenden Formen führt, weil die Linien als Bruchstücke für Figurationsteile genutzt werden können. So entwickelt sich der Zeichenprozess in der Improvisation sehr offen, führt zu überraschenden Formen, fordert das Spiel mit der wechelnden Linie heraus.

Das Arbeitsgerät gibt den Impuls.

Die Zeichnungen sind mit schwarzer Tusche auf Karton im Format DIN A 3 ca. 29 cm x 42 cm ausgeführt.

Kompositorisch sind die Zeichnungen so entwickelt, dass keine Figur-Grund-Beziehung im kunsthistorischen Sinn existiert, sondern die Figurationen sind wie Einzelteile von Puzzeln aneinandergesetzt, so dass sich eine Gleichwertigkeit der nebeneinander entstandenen Figurationen ergibt – keine Hauptfigur mit Nebenfiguren oder Hauptfigur mit einem Umfeld.

Diese Zeichnung mit dem Kalligraphie Pen am 14.04.2023 ausgeführt ist umkehrbar.

Die maskenartigen Formen setzen die Yokai und die Netsuke fort.

Bidausschnitt, der gut die variable Linie des Kalligraphie Pen zeigt

19.04.2023 Gu