Schafe beobachten hat etwas Beruhigendes, den ganzen Tag ab morgens früh haben sie den Kopf unten im Gras. Rupf, rupf, rupf ! Das Gras wird abgemäht und der Weg führt durch das Grün zu den Plätzen, wo das Gras hoch steht.
In Schleswig-Holstein haben die Schafe noch die besondere Aufgabe, die Deiche zu festigen.
Das tun sie mit den Hufen. Tag ein – Tag aus – niemals ändern sie ihr Herdenverhalten. Das ist ihre tierische und sehr nützliche Kultur. Gibt es das ovis ludens ? Das spielende Schaf ?




Der Mensch ist kein Schaf, aber er kann sich im Leben ähnlich verhalten. Kein Risiko eingehen, immer an demselben Ort leben, die gleiche Bushaltestelle, . . .

Der Homo ludens bleibt im Spiel, im Fluss, vielleicht ist er zu rastlos, das Spielen verwandelt sich immer wieder in Entdecktes und noch zu Entdeckendes.
Der Homo ludens
[ˈhɔmoː ˈluːdeːns] (lateinisch homō lūdēns, deutsch „der spielende Mensch“) ist ein Erklärungsmodell, wonach der Mensch seine kulturellen Fähigkeiten vor allem über das Spiel entwickelt[1]: Der Mensch entdeckt im Spiel seine individuellen Eigenschaften und wird über die dabei gemachten Erfahrungen zu der in ihm angelegten Persönlichkeit. Das Spiel ermöglicht es, die Zwänge der äußeren Welt zu erfahren und gleichzeitig zu überschreiten. Wikipedia
Friedrich Schiller hob in seinen Briefen „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ die Bedeutung des Spielens hervor und sprach sich gegen die Spezialisierung und Mechanisierung der Lebensabläufe aus. Nach Schiller ist das Spiel eine menschliche Leistung, die allein in der Lage ist, die Ganzheitlichkeit der menschlichen Fähigkeiten hervorzubringen. Schiller prägte auch die berühmt gewordene Sentenz: „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“


Das Spiel scheint eine menschliche Aktivität zu sein, die in der Lage ist, die Elemente einer Situation so zu verändern, dass Neues und Unbekanntes entsteht und Lösungen für scheinbar nicht mehr lösbare Probleme gefunden werden können.
In Homo ludens (1938; deutsch: 1939) untersucht Johan Huizinga die Rolle des Spiels und der Kreativität in allen Bereichen der Kultur, besonders in Recht, Wissenschaften, Kunst und Philosophie. Das Spiel wird als zentraler, selbstständiger Kulturfaktor gesehen und die Neigung zum Spiel als Ursprungsort aller großen kulturellen Bildungen angesehen. Unter „Spiel“ versteht er
- eine freiwillige Handlung oder Beschäftigung,
- die innerhalb gewisser festgesetzter Grenzen von Zeit und Raum
- nach freiwillig angenommenen, aber unbedingt bindenden Regeln verrichtet wird,
- ihr Ziel in sich selber hat und
- begleitet wird von einem Gefühl der Spannung und Freude und einem Bewusstsein des ‚Andersseins‘ als das ‚gewöhnliche Leben‘.“ .
(Homo ludens, Taschenbuchausgabe Rowohlt-Verlag, Reinbek bei Hamburg 1991, S. 37)
Genau das ist Kunst ! Künstler wie Asger Jorn und die Cobra Künstler_innen haben in den Mal-, Zeichen Experimenten diese Regeln des „Spiels“ angewendet.
Jede/r kann Homo ludens sein !
05.10.2023 Gu
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