

„Ich definiere es also ein für allemal: SURREALISMUS, Substantiv, m., reiner, psychischer Automatismus, durch welchen man, sei es mündlich, sei es schriftlich, sei es auf jede andere Weise, den wirklichen Ablauf des Denkens auszudrücken sucht. Denk-Diktat ohne jede Vernunft-Kontrolle und außerhalb aller ästhetischen oder ethischen Fragestellungen.“ André Breton in Manifest des Surrealismus 1924
Fleckendeuten bedeutet die Methode des Denk Diktats, des psychischen Automatismus anwenden, indem auf einem Bogen Papier mit Tuschstiften Spuren hinterlassen werden. Ähnlich einer Fingerübung ist das Fleckendeuten eine Methode, seine visuelle Einfallskraft zu trainieren.
Diese Methode ist wissenschaftlich und hat nichts mit der Inspiration von außen oder einer besonderen Prädisposition des Künstlers zu tun. Es geht um ein Verfahren von weiteren möglichen, das die Einbildungskraft erweitert.
Doch das, was sich so einfach anhört, ist nicht so einfach, denn in der Phantasie muss sich jeder erst einmal vom Naturvorbild befreien, um zu neuen Formen und Figurationen zu gelangen.
Fleckendeuten kann ich nutzen, um Strukturen über ein gesamtes Bild auf der Fläche DIN A 2 oder A 3 auszubreiten. Fleckendeuten kann ich für einzelne Figurationen nutzen oder auch um neue Umkehrfiguren zu entwickeln.
Übung ist notwendig wie ein Experiment, um Neues zu entdecken !


Die abgebildeten Zeichnungen sind im Format DIN A 3 auf Zeichenkarton mit Tuschestiften gearbeitet.
Die Flecken sind Spuren mit einem one-inch Tuschemarker, der üblicherweise für Schrift und Kalligraphie genutzt wird. Ich nutze den Stift eben eigenwillig 🙂 03.06.2021
