Das Jahr 2020 war ein Jahr in der Corona-Epedemie. In diesen Jahren habe ich viele Schwarz-Weiß-Bilder gemalt, obwohl ich nicht unbedingt damit ein Gefühl der Farblosigkeit oder Bedrückung festhalten wollte.
Die „Grau Runde“ ist im Oktober 2020 entstanden und zeigt eine Runde graufarbiger Figurationen, die nicht coronageschädigt aussehen. Es sind um 90° und 180° wendbare Figurationen, maskenartig mit Händen, vielleicht orientiert an Kopffüßlern. Die Figurationen bilden eine Runde, fast wie ein Ball.



Mit den Farben Schwarz und Weiß habe ich gearbeitet, damit ich mich besser auf die Entwicklung der Umkehrfiguren konzentrieren kann, noch in Farbe und starken Kontrasten zu arbeiten habe ich damals nicht gewollt. Die Reduktion auf schwarz-weiß bedeutet das Material besser ausnutzen zu können, um zu Formen zu gelangen.


Betrachtet man die oben im Bildausschnitt gezeigte umkehrbare Figur, so muss ich mir eingestehen, dass ich nicht wüsste, wie ich diese Formen in andere Farben umsetzen könnte. Die Figuration entsteht aus dem Hell-Dunkel-Kontrast, so dass ich auch bei Farben wie Rot oder Blau mit Hell-Dunkel-Kontrasten arbeiten würde, um zu Figurationen zu gelangen. Schließlich gibt es keine Vorzeichnung, sondern das Gemälde entsteht im Prozess des Auftragens von Acrylfarben auf die Leinwand. Durch die Pinselspuren gelange ich dann zu Figurationen, die ich weiter mit dem Tuschestift präzisiere.
Schwarz-Weiß hat nichts mit Trübsinn zu tun, sondern ist eine Methode sich zu fokussieren – man spielt sozusagen mit weniger Tönen und macht trotzdem Musik.
28.08.2025 Gu