„Verstehen kann man das Leben oft nur rückwärts, doch leben muss man es vorwärts.“ Søren Kierkegaard
So habe ich zu meinen Zeichnungen aus 2018 gedacht, dann beim Betrachten weiterer Zeichnungen sind mir Blätter in die Hände gefallen, die so gültig in Schwarz-weiß gearbeitet sind, dass sie nicht in Farbe übersetzbar sind.
Schwarz-weiß muss als Schwarz-weiß gedacht und ausgeführt werden, die Technik ist eigenständig und eine eigenständige Erforschung wert.
Mit Tusche breite Spuren auf das Blatt bringen, die Geste als Landschaft oder Ort für Figurationen auffassen, ist so ein Experiment. Diese Spuren würde ich nicht in Farbe machen, die Reduktion auf Schwarz-weiß ist eigenständig.




An dieser Schwarz-weiß Zeichnung ist die Tuschespur absichtlich geteilt worden, den 60 mm Stift kann man mit Wasser an einer halben Kante verdünnen, so wird die Tuschespur differenzierter.
Diese Ergebnisse können nicht in Farbe übertragen werden, weil die Figurationen passend in die Spur gearbeitet werden. Mir hat diese Serie Freude gemacht, doch dann habe ich betrachtend entschieden, dass die Figuration in dieser schönen Tuschspur ein Effekt bleibt. Es sind Tuschespuren wie Karl-Otto Götz sie mit einem Rakel in seinen Gemälden geschaffen hat, nur dass dieses Rakel durch den 60 mm Inkmaster Tuschestift ersetzt wird.

Die Graphiken sind zum Jahreswechsel 2017-2018 entstanden und bleiben Schwarz-weiß. Sie sind in Schwarz-weiß gültig und spannend zu sehen, doch weitere Bilder erfinden muss man vorwärts, auch wenn man rückwärts schaut.
17.10.2024 Gu




