04.09.2025 Großkopfeter aus dem Jahr 2018

In 2018 war ich – wie so oft – in Dänemark und ich habe in dem Bauernhaus dort gezeichnet, gemalt, den Hofplatz genossen, wo es so einfach war, einen großen Tisch aufzubauen. Nicht so beengt wie in meiner Berliner Wohnung.

Das Zeichenpapier ist auf einer Rolle von ca. 120 cm, das ich genau in dieser gesamten Breite auf einen Keilrahmen spanne, den ich mit einer festen Pappkartonunterlage versehen habe.

Darauf lässt sich wunderbar zeichnen, weil der Arm eine lange Zeichenspur hinterlassen kann, und genau diese gestischen Spuren zeigen sich in der Graphik „Großkopfeter“.

„Großkopferten“ bezeichnet umgangssprachlich und oft leicht abwertend eine Person, die eine hohe gesellschaftliche Stellung innehat, Entscheidungen trifft und Einfluss ausübt. Der Begriff ist süddeutsch und österreichisch und kann sich auf Männer („Großkopferter“) oder Frauen („Großkopferte“) beziehen.

Der Sprechende drückt Distanz und geringe Wertschätzung gegenüber der bezeichneten Person aus, weil zum Beispiel kein Einverständnis mit getroffenen Entscheidungen besteht. In der Politik und Wirtschaft könnten viele Personen als „Großkopferte“ bezeichnet werden.

… und in Berlin erst recht 🙂

Damals 2018 habe ich einfach mit meinem Tuschestift und Graphitstiften auf dem Zeichenpapier aus den Gesten heraus eine Figuration entwickelt – einen Umkehrkopf.

Tuschestifte, Graphitstifte auf Zeichenpapier im Format 120 cm x 120 cm

Der „Großkopferte“ scheint die kleinen Randfiguren fast zu erdrücken, jedenfalls lässt er ihnen wenig Raum und auch die übergroßen Hände wirken nicht freundlich, sondern schieben eher zur Seite – Platz da !

In der Rückschau aus 2025 auf das Jahr 2018 ist dieser „Großkopferte“ einfach aktuell.

04.09.2025 Gu