Netzräume, Fadengitter, Raster, Panel, Flächengliederung, Bild Raum …
das sind allesamt Begriffe für das Anheften einer Figuration an eine Fläche noch allgemeiner ausgedrückt : eine Frage der Komposition.
Tatsache ist, dass jedes Ding auf einer Fläche das Verhältnis von Figur und Grund ausdrückt, dabei ist völlig egal, ob die Figur ein abstraktes Zeichen ist oder eine abstrakte Form oder ein Punkt oder ein Quadrat.
Drum herum um diese Figur ist immer ein Grund – auf mich bezogen und meine Bilderfindungen ist mir schon sehr früh klar geworden, dass aus der Gestik heraus gefundene Figurationen auf einer Bildfläche in einem undefinierten Umgebungsraum „schweben“ oder sich befinden.
Das mag man als Künstler/in nun akzeptieren und beschließen „damit bin ich fertig“ oder ich will weiter forschen und die Gestaltungen als Seherlebnisse für Betrachter/innen interessanter, anregender, spannender machen.
Welche Möglichkeiten kann es also geben eine Bildfläche, eine Figur-Grund-Beziehung genauer zu definieren? Die Antwort ist einfach: Die Umgebung muss eine Definition bekommen – das kann durch Raster, Netzräume, Umschließen gelingen. Die Bilderfindung darf nicht mit der Geste enden.
Figurationen werden auf der Bildfläche organisiert, dabei kann eine Hauptfigur mit Nebenfiguren entstehen. So ergibt sich das Anknüpfen an Bildgeschichten, am Comic, an einer Bilderzählung.
Die Randfiguren sind Details einer Gesamtheit, die Betrachtenden können Figur nach Figur entdecken, das Auge schweifen lassen, das Bild drehen, neu denken.
Dem Bild „Magenta 2017“ ist eine erfundene Umkehrfigur, die nicht allein stehen sollte, vorausgegangen. So ist „Magenta 2017“ ein Netzraum mit Hauptfigur.
In den Tuschegeschichten 2023 gibt es keine Hauptfiguration, die in einer Umgebung ist, sondern viele Figurationen, so dass die Figuren sich im Netz befinden.
09.02.2023 Gu