28.08.2024 … mal etwas aus dem Archiv

Da fällt mir eine großformatige Zeichnung auf – 15.09.2016 – also gut vor acht Jahren entstanden. Das Format ist 42 cm x 59 cm mit einem durchgehenden Figurenrhythmus in schwarz-weiß mit Tuschestift gezeichnet, dann mit weichem Bleistift ( 3B und 4B ) akzentuiert.

Tuschestift mit 1,5 mm Spitze und Bleistift auf Karton im Format 42 cm x 59 cm

Umkehrbar ist diese Zeichnung nicht, auf der Rückseite finde ich die Notiz : Antwort auf Macbeth von Asger Jorn.

Die Zeichnung „Macbeth“ des dänischen Künstlers Asger Jorn aus dem Jahr 1942 ist ein Figurenrhythmus mit Variationen von Kopf- oder Maskenformen oft mit erkennbaren Picasso-Elementen, aber im Gesamten ein wunderbares beeindruckendes Bild. Das Auge wandert von Form zu Form, nimmt den Zusammenhalt wahr und das Aufeinandertürmen, das Hinter- und Nebeneinander aller maskenartigen Formen, die einen Rhythmus bilden.

Mit dieser Zeichnung „Macbeth“ habe ich mich lange betrachtend auseinandergesetzt, weil Asger Jorn damit Maßstäbe für eine figurhafte rhythmische Improvisation setzt.

„Mach das mal nach !“ habe ich mir immer wieder gesagt, aber eben nicht als Kopistin, sondern mit demVersuch die dahinter stehende Improvisationsidee anwenden zu können.

Bei genauer Betrachtung sind die Figurationen in der Graphik „Macbeth“ ähnlich groß und orientieren sich frei am Raster, das ist die Grundlage für den Rhythmus.

( Eine dänische Designfirma hat aus der Zeichnung Kissenbezüge, einen Sitzhockerbezug und weiters hergestellt, so dass hier wohl ein copyright zu akzeptieren ist. Auf eine polnischen Seite habe ich eine Abbildung der Zeichnung gefunden http://dania.com.pl/asger-jorn-2/ ) Das Original befindet sich im Museum Jorn in Silkeborg/ Dänemark.

entstanden am 15.09.2016

So habe ich versucht die Improvisationsmethode von „Macbeth“ anzuwenden. Meine Zeichnung ist ein Wechselspiel zwischen Ordnung und Chaos, die zugrunde liegende Rastereinteilung gibt eine Ordnung vor und doch so viel Variation, dass diese Grundlage hinter den Figurenrhythmus tritt.

Chaos mit Ordnung, wechselhafte Figurationen, die auf den zweiten Blick doch einer nachvollziehbaren Anordnung gehorchen.

Der Figurenrhythmus kann an ein Schriftbild erinnern, z.B. ein Schriftbild mit chinesischen Zeichen. Handgescchrieben sind diese in der Ordnung doch variabel.

Ebenso kann die Zeichnung kann als Wimmelbild gelesen werden. Die Interpretation liegt im Auge des Betrachters.

28.08.2024 Gu